Bermesse am Ingolstädter Haus
am 08.07.2007 * Den Gott der Berge gemeinsam erleben
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Bereits am Vortag bewältigten einige Freilassinger den langen Anstieg von Pürzelbach aus bei schönstem Bergwetter und verbrachten einen gemeinsamen Hüttenabend auf dem gastlichen Ingolstädter Haus. Der Jugendleiter der Sektion war mit vier Jugendlichen den weiten Weg über das Wimbachtal, Loferer Seilergraben, Seehorn und Hochwiesalm aufgestiegen. Am frühen Sonntagmorgen wurden bei windigen und kalten Temperaturen der Große Hundstod oder die Schindelköpfe bestiegen. Die weit größere Anzahl der Gottesdienstbesucher stieg aber erst jetzt vom Tal auf. Um 11.00 Uhr sollte der Gottesdienst beginnen. Die Bergmesse am Ingolstädter Haus hat eine lange Tradition seit 1950. In diesem Jahr stellten Freilassinger Alpenvereinsmitglieder das imposante Kreuz am Großen Hundstod zum Gedenken der Gefallenen der beiden Weltkriege auf. Alle zwei Jahre wird seitdem die Messe am Ingolstädter Haus im Wechsel mit der Freilassinger Hütte im Tennengebirge abgehalten. Der Chor des Alpenvereins unter der Leitung von Horst Strohhäusl hatte bereits lange vorher geprobt, um die musikalische Gestaltung zu übernehmen. Die Lieder und Jodler, gesungen vor der gigantischen Kulisse des Steinernen Meeres, berührten wohl alle. Auch als alle anfingen gemeinsam das "Lobe den Herren" zu singen, war die Dankbarkeit für die Schönheit der Natur zu spüren. Wortgottesdienstleiterin Brigitte Janoschka zelebrierte zusammen mit dem Religionslehrer Herrn Xaver Scheuerer den Gottesdienst. Die Predigt war unter das Motto des letzten evangelischen Kirchentages: "Lebendig - Kräftig - Schärfer" gestellt. Die Lesung berichtete von Jesus, der so kräftig betete, dass seine Gedanken sein Aussehen veränderte. Wenn wir beten, sehen wir schärfer, dann sehen wir das Wesentliche, das mit den Augen nicht erkannt werden kann. Liebe macht uns lebendig - wenn wir mit dem Herzen sehen, bringt uns das Erkenntnis. Mit der Erkenntnis sehen wir schärfer. Und alles zusammen gibt uns die Kraft, in unserer Mitte zu stehen und uns in Gottes Hand geborgen zu fühlen. Während das vierstimmig gesungene "Sanctus" des Chores erklang und von allen Teilnehmern, die sich an den Händen hielten das "Vaterunser" gesungen wurde, schwangen drei Bergsteiger meterlange gelbe und regenbogenfarbige Gebetsbänder, die symbolisch die Gebete mit dem Wind fortführen sollten. Zur Kommunionfeier erklang vom Chor das
wunderschöne "In Andacht knie ich nun vor dir". Der Gottesdienst
schloss mit einem gemeinsam gesungenen "Großer Gott wir loben
dich". Nach dem Segen verteilten sich die Gläubigen, die einen
genossen die Terrasse der Hütte, andere erklommen die umliegenden
Gipfel, die meisten aber mussten bereits wieder ins Tal - in die Wirklichkeit
absteigen.
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