DAV-Sektion Freilassing
Klettersteigtouren in den
Dolomiten
Donnerstag, 04.08. bis Sonntag, 07.08.2005
Bericht von Gerti Hilger.
Fotos von Martin Häusl.
Führer
waren Rudi Kudorfer und Heinz Mumelter.
Seit 10 Jahren nun organisiert Rudi Kudorfer von der DAV Sektion Freilassing
eine viertägige Klettersteigtour in den Dolomiten.
Ein fester Stamm an Bergsteigern hat an diesen Tagen teilgenommen mit einigen
Neu- bzw. Abgängen.
In diesem Jahr nahmen die 13 Teilnehmer Quartier am Passo Valparola, von wo sie
ihre Touren starteten.
Am ersten Tag wurde der Passo Giau 2236 m angesteuert und durch die via Ferrata
de Ra Gusela der gleichnamige Gipfel mit 2595 m bestiegen. Es war eine
fürchterlich bröckelige Angelegenheit - ein Felssturz muss den Weg verschüttet
haben.
Der Abstieg erfolgte über den Nuvolau zum Rif. Averau.
Während die Autofahrer zurück zum Passo Giau abstiegen, wanderten die anderen
Teilnehmer abwärts zum Passo Falzarego.
Der zweite Tag war der Höhepunkt.
Das Wetter war stabil, so dass die via Ferrata Guiseppe Oliveri über die Punta
Anna zur Tofana di Mezzo mit 3.244 m gewagt werden konnte. Diese Ferrata ist
lang, überaus luftig, meist nur mit Führungsseilen ausgestattet und verlangt
Ausdauer sowie Klettergewandtheit. Die Schlüsselstelle am Torre Gianni forderte
bei einigen Teilnehmern sämtliche Nerven. Nach gut fünf Stunden erreichten
jedoch alle den Gipfel glücklich und freuten sich an der grandiosen Aussicht.
Der Abstieg erfolgte mit der Gondel.
Am dritten Tag wurde Richtung Tre Croci Pass gefahren und mit der alten
Springgondel zur Forcella Staunies auf 2918 m aufgefahren. Rechts geht es auf
den Mittelgipfel des Mt. Cristallo, den einige Teilnehmer bestiegen. Die
Mehrheit der Gruppe nahm sich jedoch den Sent. Ferrata Ivano Dibona vor. Dieser
Höhen- bzw. Kletterweg führt in ständigen auf und ab dem Kammverlauf des
Gebirgsstockes nach - vorbei an vielen Rückständen aus dem 1. Weltkrieg. Der
Höhepunkt dieses Weges ist gleich am Anfang die 27 m lange Hängebrücke - die
längste in den Dolomiten. Als Gipfel wurde der Cristallino d' Ampezzo mit 3.008
m bestiegen. Es folgte ein langer Abstieg bis zum Rif. Hospitale auf 1491 m.
In der Nacht kam der angesagte Wettersturz, am Morgen
des vierten Tages regnete
es. Da aber einige blaue Flecken am Himmel Hoffnung gaben, fuhr die Gruppe zum Grödner Joch auf 2121 m. Als kleine überschaubare Tour wurde die Tschierspitze
V gewählt. Es klappte. Erst am Ende des Abstiegs kam der Schnee.
So waren all die geplanten vier Tage voll ausgefüllt mit erlebnisreichen
Touren.