DAV Sektion Freilassing

Skihochtouren in den Westalpen
mit Mont Blanc (4807 m)
vom 10.05. bis 16.05.2004

Bericht und Fotos von Anderl Eder

Teilnehmer der DAV-Sektion Freilassing auf dem Mont Blanc

14 Teilnehmer der DAV-Sektion Freilassing waren eine Woche auf Skihochtouren in den Westalpen unterwegs.
Bei herrlichen Wetter und idealen Schneeverhältnissen konnten tolle Touren unternommen werden.

Am ersten Tag erfolgte die Anfahrt nach Fiesch in der Schweiz und in 6 Std. wurde über den
Aletschgletscher zur Konkordiahütte auf 2850 m aufgestiegen.

Am nächsten Tourentag stiegen die Teilnehmer über den Walliser Fiescherfirn und über den
felsigen Ostgrat auf das Gross-Fiescherhorn (4048 m).
Bei der Abfahrt auf 3900 m stürzte ein Teilnehmer und verletzte sich am Fuß so schwer,
dass eine Abfahrt mit Ski nicht mehr möglich war.
Die Bergrettung wurde alarmiert.
Ein Hubschrauber brachte mit dem Bergetau den Verunfallten mit dramatischen Flügen,
bedingt durch starke Wolkenbildung, sicher nach Brig ins Krankenhaus.
Aufgrund der fortgeschrittenen Tageszeit wurden auch noch sechs Tourengeher zur
Konkordiahütte abgeflogen.
Dies hatte zur Folge, dass einige ihren ersten 4000er besteigen konnten, jedoch keine Abfahrt hatten.
Dafür durften sie mit dem Hubschrauber fliegen.

Am dritten Tourentag stiegen die Teilnehmer durch eindrucksvolle Gletscherbrüche
auf das Gross-Grünhorn mit 4043 m.
Die letzten 150 Hm wurden über den kombinierten Grat mit Fels, Eis und Schnee zurückgelegt.
Die Abfahrt erfolgte in Dreier- und Viererseilschaften zur Konkordiahütte.

Dann wurde nach Chamonix in Frankreich gewechselt.
Welch ein Glück, dass die Seilbahn zur Aig. du Midi nicht in Betrieb war.
In 5 ½ Std. ging es erst zu Fuß und dann mit Ski zur hochgelegenen Hütte Grands Mulets auf 3050 m.
Mit den Freilassingern waren nur insgesamt 30 Tourengeher auf der Hütte.

Am letzten Tourentag war bereits um 01.00 Uhr wecken.
Kurz nach zwei Uhr erfolgte der Aufstieg in Seilschaften mit Ski und Stirnlampen.
Steilere Stücke wechselten sich mit flacheren Passagen ab.
Bedingt durch den starken Gletscherrückgang im letzten Sommer und dem
wenigen Schnee im letzten Winter war die Spaltengefahr allgegenwärtig.
Ein Führer stürzte in eine verdeckte Spalte und der Aufstieg musste kurz unterbrochen werden.
Seine Seilgefährtinnen hatten ihn jedoch gut gehalten.
Unverletzt konnte die Tour zur Vallot-Hütte auf 4362 m fortgesetzt werden.
Zu Fuß ging es mit Steigeisen und Eispickel über den Bossesgrat auf den
Mont Blanc (4807 m), dem höchsten Berg der Alpen.
Alle 13 Teilnehmer – darunter zwei Frauen - erreichten den Gipfel.
Es folgten der Abstieg und die Abfahrt über 3600 Hm ins Tal.
Lediglich die letzten 400 Hm mussten in 30 Minuten zu Fuß zum Auto zurückgelegt werden.
Anschließend wurde in einem Straßencafe` in Chamonix die Touren gefeiert.
Die letzte Nacht wurde in der Nähe von Argentiere verbracht und am Sonntag wurde
die Heimreise nach Freilassing angetreten.

Für alle Teilnehmer waren die Skihochtouren in den Westalpen
ein tolles und unvergessliches Erlebnis
und die meisten der Teilnehmer waren das erste Mal auf dem Mont Blanc.

Nach dem 11.05.2001 waren wir bereits zum zweiten Mal auf dem Mont Blanc mit allen Teilnehmern!


1. Tag: Montag, 10.05.2004


Parkplatz in Fiesch und Auffahrt mit der Gondel zum Kühboden auf 2200 m.


Aufstieg über den Aletschgletscher zur Konkordiahütte (2850 m).


Skidepot und Aufstieg über die Eisenleiter etwa 110 Hm zur Konkordiahütte.


2. Tag: Dienstag, 11.05.2004


Aufstieg am Morgen zur Grünhornlücke.



Durch den Gletscherbruch zum Walliser Fiescherfirn.



Skidepot am Fieschersattel auf 3923 m.


Aufstieg mit Steigeisen über den kombinierten Grat.


Teilnehmer auf dem Gipfel des Gross-Fiescherhorn mit 4048 m.



Ein Teilnehmer hat sich bei der Abfahrt auf 3900 m am Fuß verletzt.


Die Bergrettung wurde alarmiert und nach mehreren Versuchen ist ein Hubschrauber im Anflug.


Der Rettungssanitäter verabreicht Schmerzmittel und der Verunfallte wird für den Flug vorbereitet.

           
Mit dem Bergetau wird der Verunfallte mit dem Rettungssanitäter aufgenommen und ins Tal geflogen.


Der Hubschrauber brachte aufgrund der fortgeschrittenen Tageszeit noch sechs Tourengeher
zur Konkordiahütte, die beim Verletzten blieben und Erste Hilfe leisteten.


3. Tag: Mittwoch, 12.05.2004


Aufstieg am Morgen in Richtung Gross-Grünhorn (4043 m).


Aufstieg in Seilschaften in der Spaltenzone.


Vorbei an eindrucksvollen Gletscherbrüchen und über Spaltenbereiche.


Kurz unterhalb des Gipfels vom Gross-Grünhorn. Nur noch 150 Hm.


Über den kombinierten Grat mit Steigeisen und Eispickel zum Gipfel.

 
Einige der Teilnehmer auf dem Gipfel des Gross-Grünhorn mit 4043 m.
Die anderen Teilnehmer sind bereits wieder beim Abstieg.


Anseilen und Abfahrt.


Abfahrt in Seilschaften durch die Spaltenzone.


4. Tag: Donnerstag, 13.05.2004


Ski anlegen am Skidepot und anseilen.


Zehn Kilometer Abfahrt über den Aletschgletscher.

 
Über den Tälligrat geht es zum Eggishorn.



Abfahrt nach Kühboden zur Seilbahn.


5. Tag: Freitag, 14.05.2004


Blick von Argentière zum Mont Blanc.
Fast die gesamte Route ist zu sehen.


Am Parkplatz beim Mont Blanc-Tunnel auf 1250 m wird die Ausrüstung gepackt.


Die 13 Teilnehmer fertig zum Abmarsch. Die ersten 600 Hm müssen die Ski getragen werden.
Von links: Heiner Bankosegger, Erwin Joiser, Markus Stummer, Marita Feil, Johanna Eder,
Karl Wassermann, Wolfgang Müller (Führer), Matthias Pinkert, Franz Lackner,
Rene Hellmann (Führer), Anderl Eder (Führer), Luggi Heinz und Erich Müller


Aufstieg bei der verfallenen Seilbahn zum Gletscherbeginn.


In Seilschaften ging es über den zerrissenen Glacier des Bossons aufwärts.


Die Hütte ist am Felsgrat sichtbar. Die Teilnehmer stellen die Ski unterhalb der Hütte am Skidepot ab.


Die letzten Meter hinauf zur Hütte am Seilgeländer. Auf der Terrasse bei der Hütte in der Sonne.



6. Tag: Samstag, 15.05.2004


Bereits kurz nach zwei Uhr waren wir unterwegs.


Eine unglaublich tolle Stimmung am Morgen vor dem Sonnenaufgang.


Der Bossesgrat zum Gipfel des Mont Blanc.
Vorne auf dem Felsen die Refuge-Bivouac-Vallot auf 4362 m.


Das Refuge-Bivouac-Vallot auf 4362 m. Dann ging es zu Fuß mit Steigeisen und Eispickel weiter.


Ideale Schneeverhältnisse am Bossesgrat.

 
In kleineren Gruppen ging es zum Gipfel. Jeder durfte alleine leiden ........ .


Die letzten Meter hinauf zum Mont Blanc.


Das Bild zeigt die glücklichen 13 Teilnehmer auf dem Mont Blanc (4807 m).
Vorne von links: Wolfgang Müller (Führer), Matthias Pinkert, Karl Wassermann,
Johanna Eder, Marita Feil und Anderl Eder (Führer)
 Hinten von links: Luggi Heinz, Rene Hellmann (Führer), Markus Stummer, Heiner Bankosegger,
Franz Lackner, Erwin Joiser und Erich Müller



Abstieg über den Bossesgrat.


Tolle Tiefblicke an diesem herrlichen Tag. Auf dem Felsen das Refuge-Bivouac-Vallot.


Abfahrt in Seilschaften in der Spaltenzone und die letzten Höhenmeter ins Tal.
Bei der Abfahrt brach sich bei den letzten Höhenmeter einer der Führer
seinen superleichten Holz-Waben-Luft-wiegt nichts Ski. Ideal zum Tragen ...... .



Abstieg zu Fuß von der verfallenen Seilbahnstation in 30 Minuten zum Parkplatz.
Es ist geschafft....... .

7. Tag: Sonntag, 16.05.2004
Nach einem schönen Abend und einer geruhsamen Nacht
in der Nähe von Argentière Rückfahrt nach Freilassing.
Die Teilnehmer sind glücklich und zufrieden.